Kücken und die "Wirtschaft"

 

 

Das ist Klaus! 

Klaus liebt seine Hühner, zumindest sexuell gesehen. Und Scham kennt Klaus auch nicht. Klaus ist groß, eitel, ein bisschen vergesslich und oft grundlos sehr laut. Klaus hat große Ähnlichkeiten mit Putin, außer dass er alle kriegerischen Handlungen – in diesem Fall tägliche Kopulation – selbst ausführt. Und Sandy, das einzige sehr kleine Huhn entwischt ihm immer, weswegen sie zu seinem Feind geworden ist. Sie wird von ihm verfolgt und von der Gruppe der übrigen Hühner isoliert. Zum Glück ist Sandy ohnehin Einzelgängerin. Sonst würden meine Frau und ich wohl NATO spielen oder CIA, Mossad, BND oder MI6, egal, am Ende wäre Putin, äh Klaus jedenfalls hinüber, hinübergegangen in den Gefrierschrank. Dass die Hühner diese Aufgabe nicht selber erledigen ist ein wenig eigenartig, aber vielleicht sind sie noch nicht auf die Idee gekommen, sich zu wehren. Es könnte ja auch der Eindruck entstehen, dass weder CIA, Mossad, BND, noch MI6 auf die Idee gekommen sind Klaus, äh Putin zu entnehmen. Dafür war immerhin der Gedanke des Einfrierens schon im Kopf von Rolf Mützenich. Nur wollte der weder Putin noch Klaus einfrieren, sondern den Krieg, der jetzt auch in Russland Krieg genannt werden darf. Wie man etwas derart heißes wie einen Krieg einfriert, hat Rolf allerdings nicht gesagt. Dafür sind heute vier sozialdemokratische Professoren der Geschichtswissenschaften in einem Offenen Brief an ihre Partei sehr deutlich geworden und haben klar gemacht, dass die Methode Chamberlain bei einem Klaus keine Wirkung erzielt. Putin und Klaus haben gleichermaßen ein völlig eigenes und aus ihrer Sicht berechtigtes Geschichtsverständnis. Und tatsächlich muss ich gestehen, dass Klaus auf meine beruhigenden Ansprachen, während er eine Henne unter sich zu begraben scheint, keinerlei Reaktion hervorrufen. Jage ich ihn hingegen durch den Garten, eilt er hinfort, entwickelt Fluchtinstinkt, worüber ich sehr froh bin, denn eine Gegenwehr seinerseits könnte mich doch in Verlegenheit bringen. Allerdings habe ich eine Taurus-Rakete inform einer Luftpistole, mit der ich nicht nur seine Krimbrücke einreißen könnte wie der Maler, äh Frachter Dali die Brücke in Baltimore. Ich bin so besonnen wie der Kanzler, lasse lieber die tägliche Vergewaltigung sämtlicher Hühner – bis auf Sandy – zu und richte Klaus nicht, denn er befruchtet die Eier, die demnächst irgendein Huhn nach dem Wandel zur Glucke ausbrüten soll. Dann allerdings ist Klaus nicht mehr sicher denn meine Gasspeicher, äh Nester sind voll.

Warum allerdings weder Taurus zum Einsatz kommen, noch die versammelten Geheimdienste oder auch nur die Mutter eines getöteten russischen Soldaten diesen Feigling zur Strecke bringen und zum Einfrieren vorbereiten, ist mir ein Rätsel und Klaus und die Hühner wissen es auch nicht.

 

Um das zu verstehen, spreche ich mit verschiedenen Menschen beobachte, wie verwirrte Geister sagen, dass in Spanien riesige ukrainische SUV rumfahren, statt in der Ukraine zerschossen zu werden. Und dann gibt es da solche, die statt Sozialneiddebatten a la AfD oder Merz (er mag keinen anständigen Mindestlohn, aber Arbeit muss sich wieder lohnen) anzuheizen und Ausländer gegen Rentner oder Lockführer auszuspielen, einfach mal Pazifisten sind. Das ist in Kriegszeiten sehr undankbar, wenn man einer Kriegspartei angehört, aber wenn man, wie meine Frau und ich außerhalb steht, lässt sich da eigentlich so ganz gut Biblisches fordern: einfach mal die andere Wange hinhalten, wenn man schon einen in die Fresse bekommen hat. Dann kann man vermutlich auch den Krieg einfrieren, auch wenn man noch nicht weiß, mit wem man über die Niederlage der Ukraine verhandeln lassen will. Putin ist jetzt gerade als Kriegsverbrecher und Massenmörder, als derjenige, der die Krim hat besetzen lassen und beide Minsker Abkommen gebrochen hat, ein wenig unglaubwürdig, selbst für die hartgesottensten Pazifisten in der SPD. 

Mal sehen, was die Friedensmärsche an Ostern jetzt bringen. Ich gucke mal, ob unsere Hühner da mitlaufen wollen?