Produktivität




Meine Frau hat ihr politisches Mandat als Putin der Familie ausgeweitet, das Wahlvolk hat mit 100 Prozent, bei hundertprozentiger Wahlbeteiligung, mangels Alternativen, zugestimmt. Das Hühnervolk, bisher ein halbes Dutzend, sehr weiser Geschöpfe sollte zunächst nach einem Jahr durch eine neue Generation ergänzt werden. Neue Begehrlichkeiten – weiße Eier – führen nun heute zu einem Vorzug des Themas inklusive Umsetzung, sprich Kauf zweier Weißleger. So werden aus sechs, acht Hühner. Eine Erweiterung des Hauses im Stall hat bereits stattgefunden. Und mir als Wahlvolk leuchtete natürlich ein, dass wir also meine Frau und ich durchaus acht Eier am Tag brauchen. Schleichend geht noch der Prozess der Aufgabendelegierung voran, meine Frau erledigt das pflichtbewusst, hat aber bereits die nächste Machtausdehnung im Blick: ein Hahn! Da allerdings wird es zu Protesten kommen…

 

Ich musste den Blog kurz unterbrechen, da meine Seelenlage, die an mein Verstehen gekoppelt ist, Aussetzer hatte: Es fanden am Wochenende zwei Wahlen statt, die Zahlen waren eindeutig, ihre Interpretation ließ eigentlich keinen Spielraum. Doch mit offenem Mund saß ich vor dem Fernseher und sah G-20-SPD-Kanzlerkandidat-Scholz eine komplette Wahl in einem Bundesland ausblenden. Realitätsverlust auch bei anderen aller Parteien schufen eine Kakophonie, aus der ich keine begreifbaren Botschaften filtern konnte. Das passiert mir immer mal, zum Beispiel, wenn die Ministerpräsidenten und die baldige Kanzlerin a. D. sich treffen, auseinandergehen, gemeinsame Beschlüsse verkünden, um sogleich alles Gesagte und Beschlossene zu ignorieren. Aktuell führt das jetzt zu hohen und absehbaren Verlusten im Wahlvolk. Ergänzt werden diese Entscheidungen durch Strategien, die definitiv keine sind, also Test- und Impfstrategie. Und weil das nicht reicht, wird die Desorganisation durch die Abschaffung von Wirkstoffen und Vertrauen ergänzt. Nun gut, es geht ja nicht nur um gesundheitliche Fragen. Es geht ja auch um die Wirtschaft und das soziale Miteinander. 



Für mich war bisher auffällig, dass die Pandemie nie weg war, obwohl die Menschen sich privat aus dem Weg gehen sollten – dabei wurde die Gastronomie, das Kulturleben und die Reisefreiheit dem Privatbereich zugeschrieben und dicht gemacht. Da sind dann parallel angekündigte Bazookas und Hilfen aller Art implodiert und haben manche traurig gemacht. Klar schien mir aus dieser Herangehensweise hervorzugehen, da ja die Infektionszahlen nur langsam sanken, um sogleich wieder massiv anzusteigen, dass der private Bereich wohl doch nicht alleine Schuld sein kann. Nun kann man in Deutschland nicht einfach, nicht schnell und auf keinen Fall konsequent reagieren, geschweige denn agieren. Also probiert man eben noch eine Weile rum oder wartet mal einfach. Da ist mir meine Frau mit all ihrer Entschlossenheit, sozial und wirtschaftlich verantwortlichen Verhalten doch sehr lieb und auf die neuen Hühner freue ich mich auch, sehr viel mehr als auf die nächsten Nachrichten.

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