Vernunft und Verstand des Huhnes

Eigentlich würde man den Hühnern weder Vernunft noch Verstand als Charaktereigenschaften zuordnen, aber verglichen mit einigen Menschen...
Zunächst aber stellt sich ja mal die Frage nach der Sprache: Da ist das Präfix "Ver". Zumeist trägt es eine negative oder zumindest unerfreuliche Bedeutung, wie etwa in dem Wort verdorben. Unsere Hühner sind nicht verdorben, wohl aber einige Menschen, die sich ja auf Verstand und Vernunft berufen. Da gibt es beispielsweise einen Paragraphen (108e), den sich der Gesetzgeber ausgedacht hat, damit eben korrupte und gierige Gesetzgeber nicht belangt werden können, wenn sie Korruption außerhalb des Parlaments betreiben. So gehen die Maskenpfeifen aus den Unionsparteien nun straffrei und mit reichlich Bestechungsgeldern in der Tasche ihrem Leben nach. Allgemein gelobt wird hingegen der überaus moderate, "vernünftige" Tarifabschluss im öffentlichen Dienst, der bei sehr hoher Inflation sicherstellt, dass all jene, die uns durch die Pandemie führen sollen, einen Reallohnverlust erleiden, ob Polizistin oder Krankenpfleger. Das ist vielleicht nicht unbedingt der richtige Weg, um diese Berufe attraktiver zu gestalten und die Zukunft zu sichern?
Andere Menschen finden den Begriff "Freiheit" so bedeutend, dass jegliche Vernunft ausbleibt und der Verstand, so überhaupt vorhanden, aussetzt. Es ist ihre "Freiheit", sich nicht impfen zu lassen und so sich, Freunde, Bekannte, Nachbarn, ach die Gesellschaft im Allgemeinen um die "Freiheit" der Gesundheit zu bringen. Hier passt der Begriff verdorben hervorragend. Sind nicht auch all jene verdorben, die sich nicht darüber bewusst sind, dass man durch trennende Sprache nichts zusammenführt, sondern Trennung zementiert. Warum etwa muss der Asterisk männliches und weibliches so dringlich trennen? Und warum sind diese Sprachwunder nicht in der Lage, statt "Frauenfußballnationalmannschaft" "Fußballnationalfrauschaft" zu schreiben und zu denken?
Gisela, unser deutlich unvernüftigstes und freiheitsliebendes Huhn steht alltäglich vor der Erkenntnis, dass sie zwar den Weg aus dem Gatter in den Garten findet, also in die große Freiheit, aber schnell erkennt sie auch alltäglich die Gefahr und möchte zurück zu ihrer Peergroup, denn nur selten folgt ihr mal ein zweites Huhn in die "Freiheit". Die Verführungskraft der Freiheit ist so groß, dass das Huhn Gisela sich nicht nur dem Mader, dem Fuchs und Raubvögeln als Nahrung anbietet, sondern eben auch inkauf nimmt, die Vogelgrippe ins Gatter zu tragen. Allerdings ist Gisela, anders als den meisten Covidioten die Gefahr der Vogelgrippe wohl noch nicht einmal bekannt.
Interessant auch, wie sich jetzt unter dem Motto "Mehr Zukunft wagen" drei zukünftige Regierungsparteien zusammenfinden, um den Stillstand unter Unionsführung vergessen zu machen. Noch sind nicht alle Posten besetzt, aber bereits jetzt zeigt sich eine ungute Neigung nicht nach Kompetenz vorzugehen, sondern nach "ist jetzt dran", "ist Frau", "hat Migrationshintergrund". So wird die Bundesjulia durch den Außenpolitiker Cem ersetzt, statt durch den studierten Agrarökonom Toni. Ein Sportministerium gibt es zwar nicht, hätte man aber für Annalena einrichten und stattdessen Cem auf die internationale Bühne schicken können. Gut besetzt ist das Kuturressort mit Claudia, die einst schon "Ton, Steine, Scherben" managte. Warum muss auf die geballte Inkompetenz von dem Dobrindt und Andi jetzt Dr. Volker der Hobbyweinbauer folgen? Gibt es nicht echte Spezialisten für Digitales und Verkehr? Und wird ein Gesundheitsminister Lauterbach, der praktisch parteiübergreifend anerkannt ist, jetzt der Quotenpolitik geopfert? Warum?
Wenn das so funktioniert, hätten wir zehn Hühner anzubieten, alle weiblich, keins irgendwie "reinrassig" und alle sicherlich auch nicht unbedingt fachkompetent, aber eine gute Fortsetzung der bisherigen Könner auf der Regierungsbank. Und wir könnten dann verantwortungsvoll ihre Gehälter wegverwalten. 

Kommentare

Beliebte Posts